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Liebe Feline,
oh nein. Es tut mir sehr leid, zu lesen, dass es gerade so schwierig ist.
Wenn der Versuch, dich anzunehmen schlechte Gefühle mit sich bringt, dann ist das vielleicht die falsche Übung. Dann machst du lieber erstmal mit Neutralität weiter.
Gerade jetzt wo du so schwierige Tage erlebst, bricht eine wertvolle Hilfe weg. Wenn ich dich richtig verstehe, bleibt euch noch etwas Zeit. Du hast Angst, durch dein Fortlaufen ein Ende vor dem eigentlichen Ende provoziert hast. Ich denke, dass die Person, der du dich so vertrauensvoll geöffnet hast und die dich in deiner ganzen Komplexität annehmen konnte, ohne dass du „zu viel warst“, auch dein Wegrennen richtig einordnen kann und du da nichts vorzeitig kaputt gemacht hast. Was denkst du, würdest du brauchen - vielleicht auch hier von uns - um den Kontakt nochmal aufzunehmen?
Immer wieder zu hören, dass dein Fall zu schwierig und du zu komplex seist, ist verletzend und ich kann gut verstehen, dass du dir gerade gar nicht vorstellen kannst, eine neue Hilfe zu suchen. Andererseits: es gibt eine Person, die dich mit allen Facetten annehmen konnte. Es ist durchaus möglich, dass es nochmal so jemanden gibt.
Ich wünsche von ganzem Herzen, dass du deinen Platz auf dieser Welt findest. Wir hier (ich glaube es ist ok, wenn ich für mehrere spreche) sind froh, dich in unserer Gemeinschaft zu haben.
Ein helles, warmes, tröstendes Licht, und viele liebe Grüße schicke ich dir!
bke-Ina
P.S. Bitte entschuldige dich nicht, es ist wertvoll, dass du so über deine Situation und Gefühle schreiben kannst.
P.P.S. Für morgen drücke ich dir fest die Daumen!
Liebe Feline,
ich hoffe du hast die Biopsie heute gut überstanden.
Nach vielen sich wiederholenden, negativen Erfahrungen, ist es sicher eine große Herausforderung, zu lernen, sich selber zu schützen, für sich einzustehen, für sich einen sicheren Hafen zu schaffen. Da finde ich die Worte von bke-Kira einen Versuch wert. Schaffst du es, dir ab und zu zu sagen "Ich nehme mich an, so wie ich bin" (ganz unabhängig davon, was im Außen gerade ist)? Ein erster Schritt in diese Richtung ist dein Bemühen, nicht allzu destruktiv zu sein, nicht schlecht über dich zu reden, sondern allenfalls neutral zu bleiben. Das ist ein toller Ansatz!
Ich wünsche dir eine gute Nacht, gute Erholung und schicke dir viele liebe Grüße
bke-Ina
Liebe bke-Kira,
danke für deine Antwort! Ich hatte meinen Post eigentlich schon gelöscht, bevor du geantwortet hattest, weil ich gemerkt habe, wie abwertend und destruktiv ich geschrieben habe und ich will so nicht sein, aber manchmal habe ich mich einfach nicht unter Kontrolle. Ich kann nicht sagen, dass ich mich annehme, aber ich kann versuchen zu mir selbst gar nichts zu sagen, bevor ich mich abwerte. Ich versuche neutral zu sein, wenn ich mich besser unter Kontrolle habe.
Trotzdem bin ich dir dankbar für deine Worte, weil es eigentlich genau das trifft, was mir zurzeit fehlt. Ich gebe mir so Mühe und kämpfe jeden Tag dafür, aber es ist immer noch alles unsicher und gefährlich. Ich glaube langsam nicht mehr daran, dass es Schutz, Halt und Sicherheit gibt. Es gibt schon kleine Orte, wo ich Akzeptanz ein bisschen fühlen kann, aber ich habe immer so Angst, dass ich das wieder kaputtmache. Manche sagen, dass man sich selbst all das geben können soll, aber wie soll ich Sicherheit in mir drin fühlen, wenn draußen Krieg ist. Wie soll ich mir Halt geben, wenn ich bisher nur fallen gelernt habe? Wie soll ich mich schützen, wenn ich nur gelernt habe, dass ich es nicht wert bin geschützt zu werden, sondern es verdient habe, dass man schlecht mit mir umgeht? Wie soll ich lernen zu vertrauen, wenn immer wieder Verletzung kam/kommt? Wie findet man all das, wenn man noch in der Arena steht und angegriffen wird? Selbst wenn ich da rausgeholt und woanders hingebracht werde, verändert sich nur der Ort der Arena, aber die Angreifer folgen mir.
Wahrscheinlich gibt es auf all die Fragen keine Antwort. Aber danke, dass du verstanden hast, was mir fehlt. Ich werde erstmal morgen versuchen die Biopsie zu überstehen und dann weiter über all das nachdenken.
Gute Nacht und liebe Grüße
Feline
Liebe Feline,
ich wünsche dir Alles Gute für morgen!
Ich habe beim Lesen von deinen Gedanken gedacht, dass es ziemlich langweilig wäre, nach der Bedienungsanleitung zu leben. Aber ich glaube, dass du ein Bedürfnis hast nach Halt, Schutz, Sicherheit und Akzeptanz. Vielleicht gibt es noch etwas, was ich vergessen habe zu erwähnen. Ich glaube, dass es das ist, was du brauchst: Erdung und ein Gefühl Zuhause zu sein, auch wenn das Leben so einiges mit sich bringt an Herausforderungen, Abstürzen, Höhen und Tiefen. Du hast sicherlich deine sehr individuelle und ganz persönliche Sehnsucht und deine Bedürfnisse. Sie sind berechtigt.
Wenn du dich selbst annimmst und akzeptierst, wäre es ein Anfang: mit allem, was zu dir gehört: mit schönen und dunklen Seiten. Und ich glaube, dass es dafür toll wäre, dich nicht als gestört zu bezeichnen. Fange selbst an damit und sage dir manchmal: „Ich nehme mich selbst an.“
Ich wünsche dir alles Gute und eine gute Nacht!
bke-Kira
Liebe Feline,
eine Bedienungsanleitung fürs Leben, das wäre geschickt. Auch wenn wir im Laufe des Lebens (idealerweise) das Eine oder Andere lernen über uns selbst und darüber, wie wir funktionieren, können immer wieder Situationen auftreten, in denen wir nicht wissen, wie wir uns verhalten sollen. Du weißt gerade nicht, was du tun musst, damit dir geholfen werden kann (oder damit du dir selber helfen kannst). Du spürst, dass eine Pause dir wahrscheinlich gut tun würde. Aber auch, dass es in der aktuellen Situation gerade schwierig ist, zur Ruhe zu kommen. Gibt es Menschen, die dich da ein bisschen unterstützen können? Wenn "richtiges" Ausruhen gerade nicht geht, bringt vielleicht auch schon eine kleine Pause was? Ein Spaziergang, ein Treffen mit Freunden, ein Lieblingsbuch/eine Lieblingsserie/Lieblingsmusik, eine Phantasiereise? Kleine Dinge, die es schaffen, das Gedankenkarussell zumindest für einen Moment zu stoppen?
Ich wünsche dir, dass du heute Abend etwas Ruhe findest.
Viele Grüße
bke-Ina
Hi Stephan,
danke für deine Antwort. Kann schon sein, dass mir Feline helfen könnte, aber sie spricht nicht immer mit mir! Ich weiß überhaupt nicht, was mir helfen würde. Also ich weiß gar nicht, was ich brauche? Und ich weiß nicht, wie ich das fühlen soll oder herausfinden soll. Ich bin auch bereit dafür etwas zu tun, aber ich weiß einfach nicht was. Es gibt keine Bedienungsanleitung für mein Leben, wo ich nachlesen kann, was ich brauche, bei dem und dem Zwischenfall. Außerdem finde ich das Gefühl ganz schlimm etwas tun zu müssen, um Hilfe zu bekommen. Ich verstehe, wie du das meinst, aber ich weiß nicht, ob du verstehst, was dabei bei mir ankommt. Ich werde das aber besser nicht genauer erklären. Im Moment brauche ich wohl am ehesten eine Pause. Alles in mir braucht das wohl. Aber ich bin schlecht im Ausruhen, wenn sich um mich herum und in mir drin alles wie Krieg anfühlt. Manchmal dreh ich dann durch und weiß nicht mehr, wohin mit mir und wie ich das alles und mich selber aushalten soll. Und zurzeit sehe ich auch überall nur noch Gefahr und fühle mich direkt bedroht. Und dann weiß ich nicht mehr, was echt ist und was nicht. Und wer und wo ich überhaupt bin. Dafür bin ich im Moment leider sehr anfällig. Tut mir leid.
Liebe Grüße
Feline
Hallo Feline,
damit es keine Missverständnisse gibt: Meine "Quelle" sind natürlich Deine hilfreichen Postings, vor allem für andere, hier im Forum,
viele Grüße
bke-Stephan
Hi Feline,
ich kenne jemand, die Dir helfen kann, die nennt sich Feline 😌. Das meine ich allerdings mal nicht so flapsig, sondern meine es ganz ernst: Du hast Recht, es kann Dir niemand helfen, wenn Du nicht bereit bis, etwas zu tun. Dann kannst Du auch Hilfe bekommen und vor allem annehmen. Das das sau schwer ist, keine Frage. Wenn Du sehr down bist, wo soll die Kraft herkommen, etwas zu tun? Aber auch hier könnte Dir Feline helfen (die hat oft gute Ideen, wie ich aus sicherer Quelle weiß): Was wäre der erste (und Du kennst das inzwischen) - kleine - Schritt in die richtige Richtung? Du musst den hier gar nicht nennen. Es reicht, wenn Du zulässt, dass Feline ihn Dir sagt.
Viele Grüße schickt
bke-Stephan
Hi bke-Ina,
danke fürs Nachfragen. Es geht mir zu schlecht, um genauer beschreiben zu können was los ist. Dafür habe ich keine Kraft. Ich kann und ich mag einfach nicht mehr. Aber es ist völlig egal, was mich beschäftigt und ob ich das sage oder nicht. Ändern kann es sowieso niemand. Ich muss es aushalten, aber manche Dinge kann ich nicht mehr aushalten... Es ist sowieso auch völlig egal. Keiner kann mir helfen. Ich bin zu schwierig und ich überfordere immer alle und sowieso bin ich hoffnungslos. Ich bin immer und überall zu viel. Besser ich spreche nicht weiter.
Liebe Grüße
Feline
Liebe Feline,
ich wollte einfach mal Fragen, wie es dir aktuell geht? Was hat sich verändert seit deinem letzten Post (oder was ist weiterhin gleich)? Wie sehr beschäftigt dich das Erlebnis von vor 2 Wochen gerade?
Ich schicke dir viele Grüße und einen hellen Sonnenstrahl ☀
bke-Ina
Danke bke-Betty, aber ich glaube es war mir doch zu viel und ich werde meinen Beitrag wieder löschen. Und ein Lied habe ich heute auch nicht. Gib dir keine Mühe.
Liebe Grüße
Liebe Feline,
bitte entschuldige dich nicht für "Gejammer" - das hast du nicht verdient.
Danke, dass du uns so viel Vertrauen schenkst, dies alles hier mit uns zu teilen!!
Musik hilft, sagst du? Wollen wir was zusammen hören? Hast du einen Song für uns?
Liebe Grüße
bke-Betty
Liebe Feline,
es freut mich zu lesen, dass soweit erstmal alles in Ordnung zu sein scheint.
Ich kann gut nachvollziehen, dass so ein "Aussetzer" des Sehens ganz schön Verunsicherung mit sich bringt. Wir sind an unseren Körper gebunden, wenn er plötzlich nicht mehr wie gewohnt funktioniert, ist das erstmal sehr erschreckend.
Normalerweise verlassen wir uns recht selbstverständlich und unbewusst darauf, dass unser Körper "normal" funktioniert. In Momenten, in denen er das nicht tut, sind wir ihm - wie du schreibst - ein Stück weit ausgeliefert. Da kann es eine Weile dauern, bis wieder ein Vertrauensverhältnis aufgebaut ist. Manchmal hilft es, den Körper ganz bewusst wahrzunehmen, z.B. mit einer Körperreise, Atemübungen, Bewegung (Spaziergang, Schwimmen...) um "den alten Bekannten" wieder zu entdecken, weil es sicher noch ganz viele Wahrnehmungs- und Körperfunktionen gibt, die weiterhin ganz vertraut sind.
Dass der Aufenthalt in der Notaufnahme einiges hat hochkommen lassen kann ich verstehen. Hast du dich zumindest im direkten Kontakt mit dem Personal einigermaßen gut aufgehoben gefühlt, oder war auch das für dich eine unwürdige Erfahrung?
Wenn du magst leihe ich dir heute eine Musikbox, die deine Lieblings-Beruhigungslieder spielt.
Ich wünsche dir eine möglichst ruhige Nacht und dass der Tag morgen für dich mehr Ruhe und Sicherheit bringt.
Viele Grüße,
bke-Ina
Liebe bke-Betty,
danke dass Belle und du, dass ihr mir geholfen habt. Heute ist wieder so ein Tag, an dem ich mich wieder im Schildkrötenmodus ins Gehege verkriechen möchte. Ich hatte heute nochmal einige Untersuchungen. Das war sehr anstrengend, aber scheinbar ist jetzt wieder alles in Ordnung. Trotzdem ist es gruselig, dass es immer wieder passieren kann, dass ich nichts mehr oder kaum noch was sehe. Ich weiß gar nicht, wie ich damit umgehen soll. Mir macht das so Angst und ich kann das alles auch noch gar nicht richtig einordnen was da am Samstag war. Ich konnte kaum noch die Zahlen auf dem Handy sehen, um zumindest Hilfe holen zu können.
In der Notaufnahme war es auch wirklich so schrecklich. Manches davon lässt mich gar nicht los. Ich war ja auch schon mal lange im Krankenhaus. Aber auf Station war es schon in Ordnung. Toll ist es im Krankenhaus nie, aber diese Notaufnahme war wirklich menschenunwürdig und für jeden, der da so ungeschützt sein musste und muss, für den tut es mir so leid. Mir hat es so wehgetan das mit anzusehen. Das ist wirklich unwürdig. ☹
Das alles hat auch total viel getriggert. Bei mir ist schon wieder Alarm im Kopf und ich habe einfach Angst. Ich fühle mich allein und ausgeliefert. Es ist so ein schlimmes Gefühl, wenn man keine Kontrolle über sich hat. Es gibt nichts, was ich mehr hasse. Und ich schaffe es heute nicht, mich zu beruhigen. Alles fühlt sich so bedrohlich und gefährlich an. Tut mir leid, dass ich so viel jammere… ☹ Ich suche den Boden unter meinen Füßen, aber ich falle und falle und falle…
Tut mir leid…
Feline
Na dann üben wir doch erstmal weiter mit anderen Lebewesen! Vielleicht kommen irgendwann noch Menschen dazu, aber das Tempo darfst du bestimmen :) Auch das kann Sicherheit geben. Schau, wie es sich für dich gut und richtig anfühlt!
Dein Gehege gefällt mir sehr, danke, dass ich mitbauen durfte :)
Belle genießt den Käse, vielen Dank!
Ganz liebe Grüße
bke-Betty
Liebe bke-Betty,
danke für das Futter. 😊 Und für den Fernseher und das Radio! Das hilft auf jeden Fall gegen Langeweile. Belle darf gerne ein bisschen Patrouille laufen, bis alles fertig ist. Mit einem Hund würde ich mich tatsächlich sicherer fühlen. In der Psychiatrie war auch ein Therapiehund und ich durfte einmal mit ihm und einer aus der Pflege spazieren gehen und als da ein komischer Mann entgegenkam, da hat sich der Hund einige Meter weiter vor uns mitten auf den Weg gesetzt und der Mann hat wohl Angst bekommen und ist dann umgedreht. Das war richtig toll! Früher hatte ich Angst vor Hunden, aber jetzt so langsam eigentlich gar nicht mehr.
Einsam wird es wohl bleiben, aber das ist schon in Ordnung. Ich bin eigentlich immer allein, aber wenn man allein ist, dann ist es weniger gefährlich. Manchmal ist es so schwer, weil einerseits wünsche ich mir schon Nähe und liebe Menschen, aber ich halte das dann auch einfach nicht aus und eigentlich will ich das gar nicht haben, aber irgendwie auch doch, nur habe ich viel zu viel Angst davor. Bei Tieren ist das anders. Tiere dürfen mir näher kommen und Tieren vertraue ich mehr als Menschen.
Danke, dass du mir beim Gehege bauen geholfen hast!
Liebe Grüße und noch mehr Käse für Belle
Feline
Liebe Feline,
interessanter Gedanke, du hast total recht. Die absolute Sicherheit haben wir nie, aber wir können einiges tun, um uns sicher zu FÜHLEN.
Also, glücklicherweise habe ich eine Menge Salat, Gurken und Löwenzahn in der Tasche, die lege ich dann mal mit ins Gehege :) und solange wir hier sind: Belle ist eine ausgezeichnete Aufpasserin und bellt ordentlich los, wenn irgendwas los ist. Wenn es für dich ok ist, läuft sie ein bisschen Patrouille, bis Kuppel und Zaun fertiggestellt ist!
Gegen Langeweile und Einsamkeit hilft mir persönlich ja immer Musik und Film - ich sponsore noch einen Fernseher mit allen Streamingdiensten und ein Radio, dass nur die schönsten und stimmigsten Lieder für dich spielt.
Wie gehts dir damit?
Die weiter-Pfähle-hämmernde
bke-Betty
Liebe bke-Betty,
danke für deine Antwort! Ich glaube, ich bin heute doch nicht so fit, wie ich dachte. Ich habe ganz schlimme Kopfschmerzen und Übelkeit. Aber jetzt ist es gerade für einen Moment mal etwas besser.
Also wenn ich eine Schildkröte bin, dann hätte ich gerne Salat in meinem Gehege und Obst. Falls Schildkröten das fressen. Am liebsten wäre es mir auch, wenn ich kleine Erdmännchen als Aufpasser am Zaun stehen hätte. Ich glaube nicht daran, dass es wirklich sichere Orte gibt, also ich kann mir das auch bei diesem Gehege nicht vorstellen, weil Sicherheit nicht existiert, aber es kann ja immerhin ein schöner Ort sein. Über dem Gehege ist eine magische, durchsichtige Kuppel (so ähnlich wie die Rose beim kleinen Prinzen), die Schutz gibt. Man kann durch sie nicht reinschauen, aber man kann gut rausschauen. Ein Kuscheltier wäre auch noch schön. Wobei es mir fast noch etwas zu einsam ist und es fehlt auch noch was gegen Langeweile glaube ich. Aber mehr fällt mir gerade noch nicht ein.
Ich wünsche dir und Belle einen schönen Nachmittag!
Feline
Liebe Feline,
es tut mir leid, dass du gestern ein so gruseliges Erlebnis hattest. Dass es dir Angst gemacht hat, den eigenen Körper nicht kontrollieren zu können, kann ich total verstehen.
Schön, dass du die Bilder hier aufgreifen konntest. Deine Gedanken kannst du glücklicherweise gut kontrollieren :)
Wenn wir weiterspinnen und dir gefällt ein Zaun, eine Art Gehege für dich im Schildkrötenmodus... Was möchtest du denn alles mit ins Gehege nehmen, damit du dich wohlfühlen kannst? Können wir dir etwas ins Gehege geben, dass dir gut tut und vielleicht sogar ein Gefühl von Sicherheit gibt?
Ich schlage dann mal die ersten Zahnpfähle fest in den Boden!
Liebe Grüße
bke-Betty
Liebe bke-Betty,
danke für deine Antwort! Belle sieht bestimmt ganz süß aus. :) Meine Lehrerin hat auch manchmal ihren Hund mit in der Schule dabei. Sie hat ihn extra zum Schulhund ausbilden lassen, dass er nicht so lange allein daheim bleiben muss. Und manchmal bringt sie ihn mit und er hat dann seinen festen Platz im Klassenzimmer. Manchmal darf er aber auch zu uns und diese Woche hat er sich einmal auf meine Füße gelegt und seinen Kopf so an mein Bein gedrückt. Das war echt sehr lieb und das hat mich ganz ruhig gemacht.
Mein Alarmsystem ist oft an und oft auch müde, aber es merkt eigentlich trotzdem nie, dass im hier und jetzt alles in Ordnung ist. Im hier und jetzt ist leider überhaupt nichts in Ordnung. Ich bin nicht wirklich in Sicherheit, aber das kann man so einfach nicht verändern. Und bisher hat es nicht funktioniert Sicherheit herzustellen. Ich kann noch so oft umziehen, das hilft auch nicht.
Das mit dem Spiegel ist auch irgendwie so eine Sache. Du kannst mir den vors Gesicht halten und ich erkenne mich nicht. Manchmal bin ich so weit weg von mir selbst, dass ich in den Spiegel sehe und denke, da steht eine fremde Person. Ich weiß, ich bin verrückt.
Aber den Zaun nehme ich gerne. Damit kann ich mir dann ein Gehege bauen, wenn ich mich wieder in eine Schildkröte verwandeln muss. Dann bin ich wenigstens als Schildkröte nicht ganz hoffnungslos verloren.
Heute war ein echt schlimmer Tag. Ich konnte auf einmal nicht mehr richtig sehen und musste mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Die wollten, dass ich dableibe, aber ich wollte nur noch nach Hause. Es ist ja auch jetzt wieder besser. Aber in der Notaufnahme ist es so schlimm. Und es war so gruselig und erschreckend auf einmal fast nichts mehr sehen zu können. Ich bin total durcheinander. Hoffentlich kommt das nicht nochmal. Mein Körper ist so gruselig. Er macht Dinge und ich habe keine Kontrolle darüber. Ich hasse das. Jetzt bin ich endlich wieder daheim und hoffe, dass ich einfach bald schlafen kann.
Liebe Grüße
Feline
Liebe Feline,
Belle ist von Kopf bis Fuß wuschelig lockig und geht dir vermutlich bis zum Knie. Also perfekt, um die Schnauze weiter abzulegen :) sie liebt es, an der Brust und unter den Achseln gekrault zu werden. Wenn ich das mache, merke ich immer, wie ich wieder ganz ruhig werde. Probier' es gern aus, wenn du magst! Sie möchte jetzt sowieso nicht mehr von dir weichen und bedankt sich für den Käse!
Ich bin total beeindruckt, wie gut du die Schildkröte hinsichtlich deiner Biopsie für dich genutzt hast. Kopf einziehen und warten, bis er im November wieder raus muss. Gute Strategie, um sich jetzt nicht in destruktiven Gedanken zu verlieren, die einen eh nicht weiter bringen, weil wir es ja leider bis dahin nicht ändern können. Die Schildkröte als Krafttier ist und bleibt eine ausgezeichnete Wahl!
Ich lese aber auch, dass da gerade etwas ist, was dich scheinbar sehr aus der Fassung bringt, dich durcheinander macht und ängstlich. Du vergisst wer du bist und wo. Gut, dass du hier deinen Gedanken Luft machst. Wir sind hier und halten dir gern den Spiegel, damit du dich wieder finden kannst. Wir ziehen auch gern einen Zaun, damit du deinen Platz wieder findest. Hier bist du richtig. Mit all deinen Gedanken und Gefühlen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie unangenehm sich Ängste anfühlen können. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich auch, dass sie wieder gehen. Irgendwann ist das Alarmsystem müde und merkt: hier und jetzt ist alles in Ordnung. Summen auf "wuuuu" funktioniert dafür sehr gut, hab ich gelernt :)
Wollen wir ein bisschen zusammen summen?
Ein tiefes "wuuuuuuuu" von meiner Seite ist angestimmt.
Liebe Grüße
bke-Betty
Liebe bke-Betty,
danke für deine Antwort! Belle darf das. Wie sieht Belle eigentlich aus? Ist ihr Fell wuschelig oder ist es glatt? Ist sie groß oder klein? Aber egal, wie sie aussieht, sie darf das. Ich mag Tiere sehr. Menschen dürfen mir nicht zu nah kommen, das mag ich überhaupt nicht, aber bei Tieren kann ich das mittlerweile nicht nur gut aushalten, ich mag das sogar sehr. Die sind so lieb und warm und ehrlich. Und sie würden einem nie wehtun, nur, wenn Menschen ihnen das beibringen.
Schildkröten mag ich deshalb so gern, weil sie sich bei Gefahr in ihren Panzer zurückziehen können und dann geschützt sind und ich stelle mir dann vor, dass sie nicht mehr so viel von der Gefahr mitbekommen und trotzdem überleben, weil der Panzer sie schützt. Eigentlich sind es auch die Gründe, die du geschrieben hast, die Schildkröten für mich so toll machen. Und sie haben noch eine andere Bedeutung, die ich aber öffentlich gar nicht so gern schreiben mag.
Meinst du mit Supereigenschaft so etwas wie eine Superkraft? Da würde mir schon etwas einfallen, aber wenn ich das erzähle, würde ich öffentlich zu viel von mir verraten. Aber eine zweite Superkraft oder Supereigenschaft wäre, wenn ich mich unsichtbar machen könnte.
Ich versuche das mit der Biopsie jetzt einfach bis November wegzuschieben. Ab November darf ich dann wieder Angst haben und unruhig sein.
Heute ist ein sehr schwerer Tag für mich. Ich kann öffentlich nicht sagen weshalb, aber ich kann es kaum ertragen, dass ich hier bin. Ich bin so zerrissen. Ich habe auch so große Angst. Ich bin überhaupt nicht richtig da und ich vergesse dauernd, wer ich bin und wo ich bin. Ich fühle mich so schuldig. Das frisst mich auf. Ich möchte verschwinden. In den Panzer kriechen und nie wieder rauskommen. Aber im Panzer erdrücken mich die Erinnerungen. Ich möchte einfach nur, dass dieser Abend und diese Nacht vorbeigehen. Ich habe total Angst.
Hier ist noch ein Stück Käse für Belle und wuschel sie einmal für mich durch.
Liebe Grüße
Feline
Liebe Feline,
ich kann Belle kaum bei mir halten, sie möchte unbedingt ihre Schnauze auf dein Knie legen und gekrault werden - ich hoffe, das ist ok für dich!
Deine Nachricht rührt mich aus verschiedenen Gründen sehr an. Zum einen tut es mir leid, dass du eine nervenaufreibende Zeit vor dir hast, ich wünsche dir viel Atem, Ausdauer und Vertrauen!
Erst letzte Woche wurde ich gefragt, welches Tier ich sein möchte, wenn ich ein Tier wäre. Natürlich ist meine erste Scherz Antwort "Belle!" gewesen, aber danach habe ich direkt seriös antworten wollen und mich als Schildkröte gewünscht. Meine Begründung: Schildkröten haben ihr ganz eigenes Zuhause immer bei sich, in dass sie sich zurück ziehen können. Sie können sich umfassend schützen. Am meisten spricht mich aber das Tempo der Schildkröte an: Egal wie hektisch die Welt drumherum ist, eine Schildkröte lässt sich in meiner Wahrnehmung nicht aus der Ruhe bringen. Und jetzt lese ich, dass dieses wunderbare Tier dein Krafttier ist - das freut mich total für dich!
Was verbindest du denn mit der Schildkröte und welche Supereigenschaft könnte dich in den nächsten Wochen vielleicht unterstützen?
Ganz liebe Grüße,
bke-Betty mit Belle
Danke bke-Nana für deine Antwort! Mein Krafttier ist kein Tiger. Es ist eine kleine Spielzeugschildkröte.
Ich hatte heute einen sehr aufwühlenden Arzttermin. Einerseits hätte es schlimmer sein können, andererseits aber auch besser. Viel schlauer bin ich jetzt auch nicht. Die Warterei geht jetzt in die zweite Runde. Im November habe ich dann eine Biopsie, vor der ich jetzt schon mega Panik habe. Als der Arzt mir erklärt hat, was dabei gemacht wird, ist mir schon ganz anders geworden. Aber dann weiß ich immerhin Mitte November endlich, wie es weitergehen wird. Ich finde es aber echt schwer monatelang zu warten. Monatelang nicht zu wissen, was eigentlich los ist. Ich habe das bis jetzt schon kaum ausgehalten. Und ich habe auch Angst, dass sich herausstellt, dass es etwas bösartiges ist und dann ist so viel Zeit vergangen… Ich weiß einfach nicht wie ich damit umgehen soll.
Liebe Feline,
das freut mich sehr, dass du mit deinem kleinen Tiger ein Krafttier gefunden hast, welches dich ermutigt und Energie liefert!
Nein, du hast keinen an der Klatsche! Veränderungen, auch wenn sie noch so gering erscheinen, kosten immer Kraft. Sie lösen Unbestimmtheitsgefühle aus, die wir meist ganz unangenehm erleben. Es gibt sicher einige wenige Menschen, die ganz bewußt nach dieser Unbestimmtheit suchen, doch die allermeisten Menschen suchen Sicherheit.
Wie wärs denn, wenn du dich ein wenig (zumindest) dafür lobst, was du heute geschafft hast! Ich finde, das hast du sehr gut gemeistert!
Liebe Grüße an dich und den kleinen Tiger
bke-Nana